Die Stadt Mühlhausen (Thüringen) beschreitet zusammen mit dem Aschaffenburger Software- und Beratungshaus PASS Consulting Group neue digitale Wege. Per Förderung durch das öffentliche Modellprojekt „Smart Cities“ entsteht eine neue Datenplattform für Bürgerinnen und Bürger mit relevanten Informationen rund um das Stadtgeschehen.
Wie groß ist gerade der Andrang auf der Shoppingmeile? Finde ich im Stadtzentrum einen Parkplatz? Kann ich im Schwimmbad in Ruhe meine Bahnen ziehen? Antworten auf diese Fragen soll in Zukunft das Urban Data Center der Stadt Mühlhausen bereitstellen.
Übersichtliches Dashboard mit zahlreichen Informationen
Die offiziell als „Mühlhausen-Cube“ bezeichnete Datenbank wird per übersichtlichem Dashboard direkt auf der Webpage der Stadt integriert und hat den Anspruch Mühlhausen lebenswerter zu machen. Bald werden so beispielsweise verschiedene Daten zur Parkplatzsituation, zu den Besucherströmen in den Einkaufsstraßen, zur Auslastung von Schwimmbädern und Veranstaltungen sowie historische und zukünftige Wetterdaten angezeigt. Die Stadt Mühlhausen plant die gesammelten Daten zukünftig auch für eine ökologische, ökonomische und soziale Stadtentwicklung zu nutzen.
Im März 2023 hat PASS mit dem Entwicklungsprozess begonnen und setzt für die Stadt Mühlhausen den „Mühlhausen-Cube“ inklusive Dashboard für Bürgerinnen und Bürger um. Auslastungen werden durch Sensoren in z.B. Einkaufsstraßen und in Parkflächen erkannt und dann an den Cube weitergeleitet. Das Dashboard aktualisiert sich anhand dieser Daten regelmäßig und zeigt Nutzern so Änderungen übersichtlich visuell an. Die Software von PASS bezieht dabei die Daten zum Teil von Drittdienstleistern, stellt sie im Urban Data Center bereit und zeigt diese dann auf der Website an.
Gemeinschaft stärken – Freiheit gewinnen
Mit dem Konzept des Urban Data Center überzeugte Mühlhausen auch den Bund. Die einstige freie Reichsstadt Mühlhausen, die vor allem durch ihren historischen Stadtkern und das kulturelle Erbe Johann Sebastian Bachs sowie Thomas Müntzers geprägt ist, wird – neben Jena und Gera – als eine der ersten Städte in Thüringen als Smart City vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen gefördert.
„Als Stadt Mühlhausen sind wir in einen Prozess der Digitalisierung eingetreten, um die Stadt neu zu denken und die digitale Entwicklung für die Gemeinschaft nutzbar zu machen“, sagt Kay Freytag, Smart-City Projektleiter bei der Stadt Mühlhausen. „Unsere Bewerbung stand dabei unter dem Motto: Gemeinschaft stärken – Freiheit gewinnen. Damit läuten wir den Weg zur digitalen zukunftsorientierten smarten Stadt ein.“
Das Modelprojekt „Smart Cities“ fördert derzeit 73 Kommunen in ganz Deutschland, um neue Chancen durch nachhaltige Informations- und Vernetzungstechnologie zu entwickeln. Der Bund stellt für diese Form der modernen Stadtentwicklung 820 Millionen Euro bereit.
„Wir freuen uns, gemeinsam mit der Stadt Mühlhausen das Projekt „Mühlhausen-Cube" umsetzen zu dürfen“, sagt Christoph Treubert, Business Development Manager bei PASS. „Damit verbinden wir die öffentliche Verwaltung, Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen der Stadt, um das Leben und Arbeiten zu vereinfachen und zu verbessern.“